Erdacht wurde das Protokoll bereits von Tim Berners-Lee. Der Vordenker des World Wide Web sah das Hyper Text Transfer Protocol (HTTP) von Beginn an als einen der Grundbausteine des Internets, wie wir es heute kennen. Es ermöglicht den Datentransfer zwischen Web-Servern und Clients. Dafür setzt es auf eine Reihe von Regeln, welche die Kommunikation zwischen Client und Server organisieren. Mit der zweiten Version erhielt es einige dringend nötige Überarbeitungen, die insbesondere die Geschwindigkeit verbessern helfen, mit der Browser Webseiten aufbauen.
Multiplex – Websites schneller laden
Mit der aktuellen Version des Protokolls ist es möglich, mehrere Inhaltselemente einer Seite gleichzeitig zu übertragen. Ist es unter HTTP/1.1 erforderlich, für jedes Element (Bilder, Seiten, Stylesheets) eine eigene TCP-Verbindung aufzubauen, können diese Anfragen nun zusammengefasst werden. Da Browser nur eine begrenzte Anzahl an TCP-Verbindungen zur gleichen Zeit aufbauen können, hilft dieses Verfahren dabei, schneller mehr Inhalte an den Client zu senden.
Beispiel:
Sie müssen beim Einkaufen nicht immer nur ein Teil einpacken, bezahlen und nach Hause bringen, um dann wieder in den Laden zu gehen, um das nächste zu besorgen. Sie bekommen einen Einkaufswagen und können mehrere Dinge gleichzeitig kaufen.
Serverpush – Inhalte ohne Anfrage an den Browser senden
Stream Priority
Ein Server ist dank http/2 in der Lage, Daten von sich aus zu senden, ohne erst explizit vom Browser angefragt werden zu müssen. Es ist beispielsweise möglich, die erforderlichen CSS-Dateien direkt auszuspielen. Wenn der Browser an der entsprechenden Stelle im HTML-Dokument angekommen ist, sind die benötigten Informationen bereits vorhanden und müssen nicht mehr extra angefragt werden.
Browser sind mit HTTP/2 in der Lage, zu bestimmen, welche Elemente des Codes sie wann laden wollen. So können die Inhaltselemente in der Reihenfolge angefragt werden, die nötig ist, um eine Seite möglichst schnell aufzubauen.
Beispiel:
Sie kaufen strukturiert genau das, was Sie brauchen und rennen nicht mehr hektisch durch den ganzen Laden, nur weil Ihre Einkaufsliste das so vorgibt.
Header Compression – kompakte Informationen erzwingen
Alle Daten, die zwischen Server und Client ausgetauscht werden, verfügen grundsätzlich über einen Header, der die Anfrageinformationen enthält. Je größer die Seite, desto mehr Informationen kommen zusammen. HTTP/2 komprimiert den Umfang dieser Header und reduziert so die Menge an Daten, die verschickt werden müssen.
Beispiel:
Sie haben viele Einkaufszettel dabei und auf jedem steht Ihre komplette Anschrift nebst Datum und Uhrzeit. Diese Informationen kürzen Sie auf das Nötigste zusammen.
Binäre Protokolle
HTTP/2 wandelt Textbefehle in Binärcode um. Diese Änderung sorgt zwar nicht für eine Steigerung der Geschwindigkeit, verringert aber die Anfälligkeit für Fehler in der Übertragung erheblich. Zudem sind binäre Protokolle kompakter und lassen sich leichter parsen.
Beispiel:
Ihren Einkaufszettel schreiben Sie in Ihrer Muttersprache, nicht mehr in Englisch. So kaufen Sie auch bestimmt das, was Sie haben wollen.
SEO-Relevanz und Ausblick
Relevant für die Suchmaschinenoptimierung ist HTTP/2 nur indirekt. Google stellt beim Ausspielen der Suchergebnisse die Nutzerfreundlichkeit in den Mittelpunkt. Dazu zählt auch ein zügiger, effizienter Seitenaufbau. Und zu diesem trägt die neue Protokollversion bei. Besonders die mobile Nutzung kann von den Neuerungen profitieren. Von einem eigenen Faktor bei der Indexierung, der die HTTP-Version ausliest, ist jedoch nichts bekannt.
Auch die kommende Version des Hyper Text Transfer Protocols ist bereits in Arbeit. HTTP/3 legt den Fokus noch mehr auf das simultane Laden von Objekten, verbessert die Performance weiter und reduziert die Fehleranfälligkeit. Wenn diese Version fertig ist, finden Sie alle wichtigen Infos dazu ebenfalls hier im Blog.