Wie die kleinen Zeichen zu mehr Besuchern verhelfen
Bing. Eine Nachricht. „Na? Musst du noch arbeiten? Ich bin schon auf dem Weg nach Hause.“ „Du mich auch“, denke ich, denn ich sitze tatsächlich noch am Schreibtisch. Aber grinsen muss ich auch. Denn ich weiß ja, dass die Nachricht nicht böse gemeint ist und mich nur etwas ärgern soll. Woher ich das weiß? Weil ein riesiger Berg Emojis über die paar Zeilen Text gekippt worden ist.
Omnipräsente Bildersprache
Die kleinen Zeichen sind im Netz mittlerweile allgegenwärtig. Kaum eine Nachricht, ein Post oder Beitrag kommt ohne aus. Und das über alle Altersstufen hinweg. Waren Emojis zunächst den Jüngeren vorbehalten und wurden oft als Spielerei verpönt, werden sie heute von allen, Silversurfern wie Teenagern gleichermaßen, verwendet. Denn sie sind nicht nur amüsant, sondern auch enorm nützlich.
Bildsprache für das bessere Verständnis
Emojis drücken zahllose Emotionen und Zustände aus und geben so dem digitalen Dialog das zurück, was ihm am meisten fehlt: nonverbale Kommunikation. Alle die Informationen, die Betonung, Gestik und Mimik in einem Gespräch von Angesicht zu Angesicht vermitteln, sind im Chat nicht vorhanden. Sie aber sind es, die uns einen Eindruck davon verschaffen, wie eine Aussage zu verstehen ist. Emoji geben uns diese Ebene der Kommunikation in der digitalen Welt zurück.
Zudem sind sie wunderbar dafür geeignet, einen langen Text aufzulockern und ihm etwas mehr Farbe und Persönlichkeit zu geben. Und genau in dieser Funktion kommen sie uns im SEO sehr gelegen. Denn sie ziehen mit Leichtigkeit Aufmerksamkeit auf sich. Und mehr Beachtung ist ja schließlich genau das, was wir wollen.
Emojis in der Meta-Description
Emojis werden deshalb gerne in den Metadaten eingesetzt. Am häufigsten finden sie sich in der Beschreibung, also dem kleinen Textfeld, das in den Suchergebnissen ausgespielt wird und kurz beschreibt, worum es auf einer Seite geht. Hier lenken Sie den Blick des Suchenden und unterstützen visuell kurze Stichwortlisten, dienen als Begrüßung oder weisen auf etwas hin.
Viele Agenturen und Freelancer scheinen diese Technik als Allheilmittel zu sehen und setzen es besonders bei neuen Kunden flächendeckend ein. Das mag in manchen Fällen gut funktionieren. Gerade in Bereichen, die viel Wert auf Seriosität legen, sorgt der Einsatz von Emojis aber nach wie vor eher für hochgezogene Augenbrauen als für Begeisterung. Die Zielgruppe des Kunden zu kennen, ist deshalb auch für den Einsatz von Emojis extrem wichtig.
Emojis in Title und Headline
Fast ebenso häufig erscheinen sie mittlerweile im Seitentitel. Das Prinzip ist dem der Meta-Descriptions sehr ähnlich. Doch ist im Titel neben dem eigentlichen Keyword und dem Seitennamen nicht mehr viel Platz, um auch noch Emojis sinnvoll unterzubringen. Pfeile und ähnliche Spielereien sind dennoch enorm beliebt. Zudem scheint Google die kleinen Bilder wirklich zu mögen, insbesondere dann, wenn sie zum Thema passen.
In weiteren Überschriften, von H1 bis H9 können Emojis nach Belieben verwendet werden. Insbesondere dann, wenn sie thematisch passen, dienen Sie als gute Orientierung und lockern den Text einer Seite visuell etwas auf. Übertreiben Sie es aber nicht. Wenn die Seite am Ende aussieht, wie der WhatsApp-Verlauf eines Teenagers, ist das definitiv zu viel.
Emoji-Domain
Es gibt sie, auch wenn sie sich nie richtig durchsetzen konnten. Emoji-Domains sind ein spannendes Gimmick, um eine Microsite oder eine Landingpage zu platzieren. Denn mit den kleinen Bildern erregen Sie garantiert Aufmerksamkeit. Leider werden die Emojis noch nicht wirklich umfangreich unterstützt. Chrome beispielsweise wandelt sie direkt in Zeichenketten um, was den beabsichtigten Effekt zunichtemacht.
Zudem sind die Zeichen gewöhnungsbedürftig und viele Menschen wissen nicht, wie Sie eine Emoji-URL eingeben sollen. Bieten Sie deshalb auch immer eine Alternative an, sonst verlieren Sie Traffic, anstatt welchen hinzuzugewinnen.
Bildsprache für das digitale Zeitalter
Emojis werden von manchen schon als universelle Kommunikationsmethode gefeiert. Über Sprachgrenzen hinweg lassen sich mit ihnen Gedanken austauschen. Andere wiederum sehen die kleinen Bilder als Rückfall in die Steinzeit und Form der Höhlenmalerei. Für die Suchmaschinenoptimierung sind sie insbesondere dadurch interessant, dass sie sich vom Text abheben. So wecken Sie Aufmerksamkeit und ziehen Besucher auf die Website. Aber auch hier gilt: Kennen Sie Ihre Zielgruppe. Emojis kommen nicht überall gut an. Wenn Sie unsicher sind, starten Sie mit Testseiten und schauen Sie sich die Resonanz genau an, bevor Sie die Meta-Description auf der Startseite anpassen und mitten in einem Shitstorm landen.