Überblick der Gebotsstrategien
„Zum ersten, zum zweiten, zum dritte – verkauft.“ Wie Auktionen funktionieren, wissen die meisten. Wer seine Anzeigen mit Google Ads ausspielen will, muss sich mit einem ähnlichen Verfahren auseinandersetzen.
Doch der Teufel steckt im Detail. Denn für die einzelnen Kampagnentypen gibt es verschiedene Gebotsstrategien. Die zu wählen, die zu den eigenen Zielen und dem vorhandenen Budget passt, ist entscheidend für den Erfolg einer Kampagne. Damit nichts schiefgeht, haben wir einen Überblick zusammengestellt:
1. Manuelles CPC-Gebot
- Schwerpunkt auf Klicks
- Sie legen den maximalen Klickpreis fest und können so Ihren stärksten Keywords das größte Budget zuweisen.
- Vorteil: Volle Kontrolle über Gebote.
- Nachteil: Zeitaufwändig und oft schwer, den richtigen Preis zu finden.
Beispiel:
Ein kleines Unternehmen möchte für den Suchbegriff "Handgemachte Kerzen kaufen" maximal 1,00 € pro Klick zahlen. Die Kontrolle über jedes Gebot ist ihnen wichtig, da ihr Budget begrenzt ist.
2. Maximale Klicks
- Schwerpunkt auf Klicks
- Ziel: So viele Klicks wie möglich innerhalb eines Budgets.
- Gut für den Start einer Ads-Kampagne
Beispiel:
Eine neue Website für ein lokales Café will möglichst viel Traffic generieren. Mit einem Budget von 100 € pro Tag sorgt die Strategie dafür, dass möglichst viele Klicks generiert werden.
3. Ziel-CPA (Cost-per-Action)
- Schwerpunkt auf Conversions
- Smart Bidding: Gebotsoptimierung durch KI
- Optimierung auf Kosten pro Conversion.
- Google ermittelt automatisch das optimale Gebot.
- Ziel: Mehr Conversions zu einem festen Budget.
Beispiel:
Ein Onlineshop für Sportbekleidung möchte pro Kauf maximal 20 € ausgeben. Mit Ziel-CPA passt Google die Gebote so an, dass die Kosten pro Conversion (z. B. Kauf) 20 € (im Durchschnitt) nicht überschreiten.
4. Ziel-ROAS (Return on Ad Spend)
- Schwerpunkt auf Conversions
- Smart Bidding: Gebotsoptimierung durch KI
- Optimierung auf Umsatz im Verhältnis zu Werbekosten.
- Wertvollere Conversions werden mit Hilfe von KI ermittelt und bei Geboten bevorzugt
- Ziel: Maximierung des Umsatzes pro investiertem Euro.
- Nachteil: Teils mit hohen CPC-Kosten oder einer geringen Ausspielrate verbunden
Beispiel:
Ein Unternehmen gibt für Anzeigen 1.000 € aus und erwartet einen Umsatz von 5.000 €. Sie setzen einen Ziel-ROAS von 500 % (5:1), und Google optimiert die Gebote entsprechend, um dieses Verhältnis zu erreichen.
5. Maximale Conversions
- Schwerpunkt Conversions
- Smart Bidding: Gebotsoptimierung durch KI
- Ziel: Höchstmögliche Anzahl an Conversions.
- Automatisiertes Budget-Management.
Beispiel:
Eine Fitnessstudio-Kette möchte, dass möglichst viele Leute ihre kostenlose Probewoche buchen. Google optimiert die Anzeigen so, dass mit ihrem Budget die maximale Anzahl an Anmeldungen erreicht wird.
6. Maximaler Conversion-Wert
- Schwerpunkt Conversions
- Smart Bidding: Gebotsoptimierung durch KI
- Fokus auf den Wert der Conversions (z. B. Umsatz).
- Schöpft das festgelegte Tagesbudget vollständig aus.
- Geeignet für E-Commerce.
Beispiel:
Ein E-Commerce-Shop verkauft Produkte mit verschiedenen Preisen. Die Strategie priorisiert teurere Artikel, um den Gesamtumsatz zu steigern – beispielsweise 100 € für eine Designertasche statt 10 € für Socken.
7. Auto-optimierter CPC
- Schwerpunkt Conversions
- Smart Bidding: Gebotsoptimierung durch KI
- Funktion wird abgeschaltet
- Mehr Conversions bei manueller Gebotseinstellung
- Gebot wird automatisch erhöht, wenn eine Conversion wahrscheinlich ist.
Beispiel:
Ein E-Commerce-Shop für PC-Hardware hat ein Gebot von 5 € für das Keyword „SSD-Festplatte kaufen“ festgelegt. Der Wettbewerb bietet für das gleiche Keyword 5,50 €. Die KI erkennt, dass bei einer bestimmten Suche ein Anzeigenklick und ein darauffolgender Kauf wahrscheinlich ist und erhöht das festgelegte Gebot von 5 € auf 6 €, um den Nutzer auf das Angebot des Hardwareshops zu bringen.
8. Impressionen maximieren
- Schwerpunkt Sichtbarkeit
- Ziel: Sichtbarkeit steigern (z. B. Top der Suchergebnisse).
- Anzeige soll möglichst oft möglichst weit oben in den Suchergebnissen erscheinen.
- Varianten der Ausspielung: Absolut Top: Anzeige ganz oben; obere Positionen: oberhalb der Suchergebnisse; andere Stelle: irgendwo auf der Seite.
Beispiel:
Ein Automobilunternehmen möchte, dass seine Anzeige für "Neues Elektroauto kaufen" immer ganz oben erscheint. Sie nutzen "Impressionen maximieren" für eine Top-Platzierung.
9. CPM (Cost-per-Mille)
- Schwerpunkt Sichtbarkeit
- Zahlung pro 1.000 Impressionen.
- Ausspielung im gesamten Display-Netzwerk
- Ideal für Branding-Kampagnen.
- Varianten: Ausspielung an möglichst viele Nutzer (tCPM); festgelegter Höchstbetrag pro 1.000 Impressionen (vCPM)
Beispiel:
Eine Kosmetikmarke startet eine neue Produktlinie und möchte die Bekanntheit steigern. Sie zahlen 10 € für 1.000 Impressionen auf YouTube oder im Displaynetzwerk.
10. CPV (Cost-per-View)
- Für Videoanzeigen: Bezahlung pro angesehenem Video.
Beispiel:
Ein Reiseanbieter schaltet ein 30-sekündiges Video über exotische Urlaubsorte. Sie zahlen nur, wenn jemand das Video mindestens 15 Sekunden ansieht.
Gebots-Optionen kennen und zum eigenen Vorteil nutzen
Die richtige Gebotsstrategie zu finden, stellt gerade Einsteiger oftmals vor eine große Herausforderung. Denn die Einstellungsmöglichkeiten sind zahlreich, deren Funktionen erschließen sich nicht auf den ersten Blick und das Fehlerpotenzial ist hoch.
Diese kurze Zusammenfassung dient dazu, einen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten zu geben. Umfassende Informationen zu den Gebotsstrategien hält Google bereit.
Um die optimale Strategie für die eigene Kampagne zu finden, ist ein wenig Experimentierfreude oft der beste Ratgeber. Testen Sie verschiedene Gebotsstrategien durch, evaluieren Sie die Ergebnisse und justieren Sie immer wieder nach, um Ihr Budget optimal zu nutzen.