Es gibt mehr als eine Tageszeitung, die ohne die Fähigkeit wortgewandter Redakteure, immer wieder großartige Überschriften zu kreieren, niemand kaufen würde. Diese Regelung gilt nicht nur für Printmedien. Auch online sind Überschriften das Erste, was ein Leser zu sehen bekommt. Und hier entscheidet er bereits, ob es sich für ihn lohnt, weiterzulesen. Diese Relevanz wird auch von Google unterstützt. Denn für die Suchmaschine bieten Headlines eine erste Orientierung und sind ein entscheidender Faktor für das Ranking. Dabei legt sie viel Wert auf eine korrekte Struktur. Wie diese auszusehen hat und was es dabei zu beachten gilt, erfahren Sie im ersten Teil dieses Blogbeitrags.
Überschriftenstruktur
Google mag Ordnung, insbesondere in Texten. Diese herzustellen ist Sache der Überschriften. Durch sie werden die einzelnen Abschnitte eines Textes sortiert und entsprechend ihrer Relevanz und Zuordnung in zusammenhängenden Sinnabschnitten gegliedert. Dabei gilt es, auf die richtige Reinfolge zu achten. Klingt etwas kompliziert, ist es im Grunde jedoch nicht.
H1 – die Hauptüberschrift: Sie ist die Überschrift des gesamten Textes. Sie sollte nur einmal vorkommen und das Thema vorgeben. Nicht zu lang oder zu kurz sollte sie sein. Als Richtwert haben sich etwa 80 Zeichen als sinnvoll erwiesen.
Wichtig ist zudem, dass sich in der H1 das Hauptkeywort der Seite wiederfindet, damit sichergestellt ist, dass Google sie richtig zuordnet. Die Suchmaschine ist zwar eigentlich schlau genug, diese Zuordnung auch so zu schaffen. Doch sie mag es sehr, wenn es ihr einfach gemacht wird.
H2 – die Zwischenüberschriften: Die Überschriften zweiter Ordnung gliedern einen Text in die wichtigsten Bestandteile oder Sinnabschnitte. Sie bilden den roten Faden, der sich durch eine Seite zieht. Beim Verfassen sollten Sie darauf achten, den Leser mitzunehmen und ihm eine Orientierung zu geben, um was es im folgenden Abschnitt geht. Werden sie nicht zu poetisch oder abstrakt. Keys dürfen Sie gerne weiterverwenden. Mehr als fünf bis acht Wörter sollte die H2 allerdings nicht umfassen.
H3 – mehr Struktur in den Abschnitten: Die dritte Ordnung der Überschriften bringt die nötige Übersicht in die einzelnen Sinnabschnitte. Sie bildet in den meisten Texten bereits die letzte Ebene. Auch hier sollte die Länge zwischen fünf und acht Wörtern liegen.
H4 bis H6 – für Feinheiten: Je nach Länge des Textes können weitere Unterteilungen nötig sein. In den meisten Fällen reicht eine Struktur bis zur H3 allerdings vollkommen aus, um einen Text sinnvoll zu gliedern.
Ein kurzes Beispiel
- Nehmen wir die Seite eines Elektronikhändlers. Er möchte seine Produkte näher vorstellen und entschließt sich, eine Seite für jede Kategorie anzulegen. Eine davon befasst sich mit Mobiltelefonen. Die H1 lautet entsprechend „Unsere Handys“.
- Damit ein Kunde nicht die ganze Seite durchsuchen muss, um das Handy seines Interesses zu finden, entscheidet sich unserer Händler, die einzelnen Geräte ihren Herstellern zuzuordnen. Auch der Preis, die Akkulaufzeit oder eine andere grundlegende Struktur wäre möglich gewesen. Der Herstellername wird als H2 ausgezeichnet und strukturiert so den Inhalt.
- Die H3 wird für die einzelnen Handymodelle eines Herstellers verwendet. Der Leser findet so schnell die Informationen, die er sucht und kann sich auch bei der weiteren Erforschung der Seite auf diese Struktur verlassen.
- Weitere Überschriften sind eigentlich nicht nötig. Als H4 lassen sich aber beispielsweise technische Daten oder Kundestimmen zu den einzelnen Modelltypen kennzeichnen.
Häufige Fehler in der Überschriftenstruktur
Einige Probleme begegnen uns auf den unterschiedlichsten Webseiten immer wieder. Diese schleichen sich vielfach ein, wenn Inhalte überarbeitet werden und zu wenig Zeit für eine grundlegende Kontrolle bleibt. Sieht gut aus, passt, fertig. Doch die Erfahrung zeigt, dass eine korrekte Auszeichnung Einfluss auf das Ranking hat. Deshalb ist die Überschriftenstruktur immer eines unserer ersten Optimierungsfelder.
Auslassen von Überschriften
Die korrekte Auszeichnung von Überschriften funktioniert nur, wenn keine Lücken in der Logik entstehen. Springen Sie direkt von einer H2 zu einer H4, ist das ein Fehler. Denn korrekterweise müsste zunächst eine H3 folgen. Die Ursache dafür liegt meist in der Löschung oder Verschiebung einzelner Abschnitte, ohne die verbleibenden Überschriften zu prüfen und gegebenenfalls anzupassen.
Reihenfolge
Es mag intuitiv erscheinen, wird aber trotzdem öfters falsch gemacht. Die erste Überschrift in Ihrem Text sollte die H1 sein, gefolgt von einer H2. Nutzen Sie beispielsweise oberhalb der H1 eine Überschrift dritter Ordnung, um Zusatzinfos zu liefern, gilt dies als schlechter Stil. Zudem gibt es geeignetere Möglichkeiten der Auszeichnung. Google wertet diesen Fehler laut eigener Aussage allerdings nicht negativ.
Absteigende Struktur
Häufig werden Überschriften nach ihrer Position im Text ausgezeichnet. Auf die H1 folgt die H2, dann die H3 und H4 usw. Ist diese Technik bei den oft kurzen Inhalten im Netz in vielen Fällen ausreichend, um Google zufriedenzustellen, ist sie nichtsdestoweniger falsch. Zumal sie irgendwann an Grenzen stößt.
Überschriften richtig einsetzen
Die korrekte Überschriftenstruktur ist nicht schwer zu erlernen. Sie dient dazu, einem Text eine Ordnung zu geben. Das hilft nicht nur der Suchmaschine, sondern auch Ihren Lesern. Doch ein logischer Seitenaufbau allein reicht nicht, um Menschen davon zu überzeugen, sich mit Ihrem Inhalt zu befassen. Deshalb geht es im zweiten Teil um Tricks und Kniffe, mit denen Sie die Besucher Ihrer Seite in einen Text ziehen und dazu bringen, bis zum Ende dabei zu bleiben.